Teilchenkolloquium: Probing Hadronic Interactions in Extensive Air Showers with the IceCube Neutrino Observatory
Am 27.04 spricht Dr. Dennis Soldin über das Thema "Probing Hadronic Interactions in Extensive Air Showers with the IceCube Neutrino Observatory."
Abstrakt:
Bei der kosmischen Strahlung handelt es sich um geladene Teilchen, die in die Erdatmosphäre eindringen und dort mit Luftmolekülen mit Energien von mehr als dem Zehnfachen der Schwerpunktsenergie des Large Hadron Collider am CERN wechselwirken. Diese Wechselwirkungen erzeugen Teilchenkaskaden in der Atmosphäre, so genannte ausgedehnte Luftschauer, die am Boden gemessen werden können. Die Eigenschaften der ursprünglichen kosmischen Strahlung, wie ihre Energie und Masse, werden indirekt aus den am Boden gemessenen Teilchen abgeleitet, und ihre Interpretation hängt stark von Simulationen der Schauerentwicklung ab. In den letzten Jahren haben verschiedene Messungen jedoch große Diskrepanzen zu den aktuellen Modellvorhersagen gezeigt, was auf Unzulänglichkeiten in unserem Verständnis der Teilchenphysik hinweist, die nur im Rahmen einer unkonventionellen oder neuen Physik erklärt werden können.
Das IceCube-Neutrino-Observatorium (IceCube) befindet sich am geografischen Südpol und besteht aus einem Kubikkilometer großen Cherenkov-Detektor tief im antarktischen Eis, der durch ein Oberflächendetektor-Array ergänzt wird. Dieser hybride Detektoraufbau bietet einzigartige Möglichkeiten, die kosmische Strahlung sehr detailliert zu untersuchen und dadurch die verbleibenden Modellunsicherheiten zu verringern. In diesem Vortrag werde ich einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung geben und aktuelle Ergebnisse von Messungen der kosmischen Strahlung mit IceCube vorstellen, die wichtige Informationen über Teilchenwechselwirkungen in ausgedehnten Luftschauern liefern.
Weitere Informationen sind dem entsprechenden Moodle-Raum zu entnehmen.